Zurück zur Übersichtsseite der 225-Jahr-Feier

WUM vom 2.11.2000

„Anbau findet füglich Platz“

Hüttendorf wird im Sommer 225 Jahre alt / Erste Urkunde von 1776

 Worpswede-Hüttenbusch. Die Worpswe-
der Ortschaft Hüttendorf, heute Teil von
Hüttenbusch, ist in einem Osterholzer Ge-
richtsprotokoll von 1776 erstmalig erwähnt,
in dem von Grenzstreitigkeiten zwischen
Heudorfern und Hüttenbuschern die Rede
ist. Noch im selben Jahr erhielt der Moorko-
lonisator Jürgen Christian Findorff den Auf-
trag, die Schiffs- und Umlaufgräben zu ver-
tiefen, die Stellen zu verteilen und die auf
sie fallenden Wiesenanteile zu verpachten.
Damit beginnt die Besiedelung Hüttendorfs.
Es wird in den Chroniken als offizielles
Gründungsjahr genannt. Die Hüttendorfer
Bevölkerung will das 225-jährige Jubiläum
ihres Heimatortes im nächsten Jahr, am 9.
und 10. Juni, feiern. Dafür arbeitet das Fest-
komitee schon jetzt eifrig an dem Pro-
grammablauf. Für den Sonnabend als er-
sten Festtag stehen ein bunter Nachmittag
mit Unterhaltung und am Abend ein Kom-
mers mit Festball auf dem Plan. Für die Mu-

sik wird die Kapelle „Tornados“ sorgen. Der
Sonntag beginnt mit einem plattdeutschen
Gottesdienst. Nach dem Frühschoppen gib-
t's Erbsensuppe, und danach haben die Kin-
der Gelegenheit zum Spielen. Gefeiert wird
an beiden Tagen auf dem Hof von Stelljes in
der Hüttendorfer Straße 2.
   In dem Buch von Karl Lilienthal über
„Jürgen Christian Findorffs Erben" ist die
Abschrift des Osterholzer Gerichtsproto-
kolls nachzulesen. Darin heißt es: "Es findet
sich, daß in der Gegend zwischen Heudorf
und Hüttenbusch ein neuer Anbau füglich
Platz finden kann. Die Linienführung dieses
Anbaus ist von Findorff schon abgesteckt
worden. Der Kammerrat v. Bremer führt
aus, daß die Gegend von allen An- und Wi-
dersprüchen frei und ergiebig ist. Zu bevor-
zugen ist die junge Mannschaft der älteren
Moordörfer. Findorff hat schon Plan und Ko-
sten des Projektes der Regierung einge-
reicht.“                                  Peter Erdmann

 

Stand: 19.08.2001 / Bernd Brünings
Mail an den Redakteur: bernd@bruenings.de