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Als die Teufelsmoorer
kein Hüttendorf wollten
Hüttendorf feierte das
225-jährige Bestehen
(In der neuen deutschen Rechtschreibung)
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pfähle wieder herauszureißen.
Die Teufels-
moorer wollten und konnten den Kampf gegen die staatliche Kolonisation nicht aufgeben. Für sie ging es letztlich um die Verteidigung handfester materieller Inter- essen. Man denke nur an das Weidegeld von 300-400 Reichstaler jährlich. (2, S. 93) Karl Lilienthal weist in seinem Buch „Jürgen Christian Findorffs Erbe" ein- drücklich auf diesen Kampf zwischen Teu- felsmoor und Hannover hin: „Den größten Konflikt, den die hannoversche Herrschaft und ihren Landansprüchen mit den Unter- tanen ausfocht, hatte sie mit den Meyern des Dorfes Teufelsmoor zu bestehen. Die- ser Kampf um umstrittene Grenzen und Anbaugebiete ist wegen seiner Hart- näckigkeit, besser Stiernackigkeit, mit der er von Seiten der bäuerlichen Klienten geführt wurde, wegen seiner Dauer und seines Inhalts so interessant und geschichtlich bedeutsam, dass er überlie- fert zu werden verdient." (1, S. 63) ______________________
Gründung Hüttendorf Auch
ein Jahr nach der Gründung Hüt-
tendorfs gaben sich die Teufelsmoorer noch nicht geschlagen. Mit Tricks ver- suchten sie, alte Rechte und Besitzan- sprüche zu verteidigen. Auf der Moorkon- ferenz des Jahres 1777 wurde darüber berichtet, dass die Teufelsmoorer in Hüt- tendorf eigene Leute anzusetzen versuch- ten, um auf diese Weise die Nutzung strit- tiger Wiesen zu sichern. Bremer warnte |
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nachdrücklich davor, sie
anzunehmen.
(2, S. 94) Aber
nicht nur der Streit mit den Teu-
felsmoorern war ein Hindernis bei der Besetzung der Siedlerstellen in Hütten- dorf. Die Befreiung von einer Art Grund- steuer (Kontribution) wurde zu einer Kardi- nalfrage für die Besetzung der Siedlerstel- len in Hüttendorf. (2, S. 84) In
der Anbauerliste von 1778 sind 19
Namen aufgeführt. Es finden sich in dieser Liste für die Teufelsmoorregion typische Namen: Prigge, Tietjen, Stelljes, Well- brock, Monsees, Renken und Lütjen. Die „hohen Herren der Kammer" waren voll des Lobes über den Fleiß dieser ersten Siedler: „Auf einer Besichtigungsreise ... wurden der Fleiß und die Betriebsamkeit der Hüttendorfer Anbauern gerühmt und die Hoffnung ausgesprochen, dass diese Baulinie eine der besten im Moore werden würde." (1, S. 191) ________________________
Bereits 154 Einwohner Im Jahre 1824 werden in der Statistik für Hüttendorf bereits 21 Feuerstellen und 154 Einwohner ausgewiesen. Weiter sind in dieser Statistik zwei Pferde, 72 Stück Hornvieh, 36 Schafe, 18 Bienenstöcke und 92 Obstbäume aufgelistet. 1877
wurde die Hofstelle mit der Num-
mer 16 von der Gemeinde Hüttendorf für den Betrag von 6000 Mark für Schul- zwecke angekauft. Von 1903 bis 1938 sind folgende Lehrer an dieser Schule tätig gewesen: Schröder, Grüning, Meyer, Stehmann, Ützmann, Goohsen und Rath- jen. Bis 1948 findet in der Hüttendorfer Schule kein Unterricht statt. Danach wird wieder bis 1965 mit wechselnden Lehrern unterrichtet. 1967 verkauft die Gemeinde Hüttenbusch die Schule für DM 28.000,-. Heute
gehört die Ortschaft Hüttendorf
zur Gemeinde Worpswede. Die 107 Ein- wohner - einige Anlieger vom Kirchdamm und vom Schwarzen Weg mit einbezogen! - haben ihr Eigenleben und ein gewisses Maß an Selbstständigkeit bis zum heuti- gen Tage bewahrt. Der Verlag und die Redaktion des HEIMAT-RUNDBLICK schließen sich den vielen Wünschen und Glückwünschen, die anlässlich des Jubi- läums ausgesprochen wurden, an und wünschen den Bürgern von Hüttendorf für die Zukunft eine gedeihliche Weiterent- wicklung und Wohlergehen. Text und Fotos:
1. Karl Lilienthal:
„Jürgen Christian Fin-
dorffs Erbe", Lilienthal 1982, 3. Auflage 2. K. Müller-Scheessel:
„Jürgen Christian
Findorff und die kurhannoversche Moor- kolonisation im 18. Jahrhundert", Hildes- heim 1975. |
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Unübersehbar waren
diese beiden überdimensionalen Strohfiguren, aufgestellt an der
Landesstraße 165. Mit Sicherheit haben der „Bauer und die Bäuerin" auf diese Weise die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und so für die 225- Jahr-Feier geworben, die eigentlich schon neun Jahre früher hätte stattfinden können, wenn die Teufelsmoorer es 1767 nicht anders gewollt hätten. |
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Dass
sich die Gründung Hüttendorfs
verzögerte, daran waren vor allem die Teu- felsmoorer schuld, die mit der Grenzzie- hung Findorffs überhaupt nicht einver- standen waren. Es gab massive Drohun- gen und Versuche, die gesteckten Grenz- |
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Worpswede/Ortsteil
Hüttendorf. Am
9. und 10 Juni 2001 feierte der Ortsteil Hüttendorf in der Gemeinde Worps- wede das 225jährige Bestehen. Ein klei- nes Dorf, zwischen Heudorf und Hüt- tenbusch gelegen, ließ es sich nicht nehmen, mit einem umfangreichen Festprogramm an die Gründung vor 225 Jahren zu erinnern. Für den HEIMAT- RUNDBLICK Grund genug, einen Blick in die wechselvolle Geschichte dieser Findorff-Siedlung zu werfen. Die
Gründung Hüttendorfs erfolgte im
Jahr 1776. Doch schon neun Jahre zuvor (1767) wird in einer ersten Urkunde auf die Gründung dieser Ortschaft Bezug genom- men. Im Osterholzer Gerichtsprotokoll vom 1. September 1767 heißt es: „Es fin- det sich, dass in der Gegend zwischen Heudorf und Hüttenbusch ein neuer Anbau füglich Platz finden kann. Die Linien- führung dieses Anbaus ist von Findorff schon abgesteckt worden. Der Kammer- rat v. Bremer führt aus, dass die Gegend von allen An- und Widersprüchen frei und ergiebig ist. Aus den schon vorhandenen Baubewerbern soll man die besten und vermögendsten aussuchen. Zu bevorzu- gen ist die junge Mannschaft der älteren Moordörfer. Findorff hat schon Plan und Kosten des Projektes der Regierung ein- gereicht." (1, S. 187) |
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Als Schule nicht mehr
zu erkennen: Die ehemalige Hüttendorfer Schule, die 1965
geschlossen wurde und sich seit 1967 im Privatbesitz befindet. |
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RUNDBLICK Sommer 2001
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